Warum Sie sich beim Einrichten nicht nur auf Ihre Augen verlassen sollten

Beim Einrichten setzen wir häufig vor allem auf unsere Augen. Oft sind wir der Auffassung: Tut es unseren Augen gut, dann muss es auch gut für die Einrichtung sein. Doch Vorsicht: Nicht alles was in Ihren Augen gut aussieht, tut auch Ihrem Raum und schließlich Ihnen selbst gut.

Grenzen der eigenen Wahrnehmung

Das Problem mit dem was wir denken zu sehen ist, dass es geprägt von unseren Erfahrungen ist. Denn Sehen ist eine komplexe Verarbeitung von Lichtreizen, die unser Gehirn auswertet und in Zusammenhang mit unseren Erfahrungen an uns weitergibt. Dazu kommt, dass die individuelle Sehschärfe das Wahrnehmen noch schwieriger macht. Konturen und Formen wirken so für verschiedene Augenpaare verschieden stark. Auch unser Sichtfeld ist begrenzt. Erwachsene erfassen maximal ein Drittel eines Raums. Am Rande des Sichtfelds erkennen wir sogar keine Muster mehr. Warum also ausschließlich auf das vertrauen, was wir sehen?

Haptik unterstützt die Augen

Dadurch dass unser Gehirn das was wir sehen mit unseren Erfahrungen in Einklang bringt, ist Haptik besonders wichtig. Wir verbinden grundsätzlich Materialien und Oberflächen mit bestimmten Kennzeichen und Gefühlen. Schnell merken Sie, ob Sie das was Sie sehen mögen oder nicht. Sie sollten also immer auch mit Gefühl arbeiten. So verbinden viele Glas mit Kühle, Fell mit Wärme, Seide mit Eleganz und Marmor mit kalter Opulenz.

Der Geruchsinn als einer der wichtigsten Faktoren

Besonders wichtig ist der Geruchsinn. Wir merken uns Gerüche so gut, wie nichts Anderes und entwickeln sofort Wohlbefinden oder Unwohlsein. Pflanzen oder getrocknete Lavendelzweige im Raum anordnen, die einen unterschwelligen Duft verleihen, hilft gegen abgestandene Luft. Echtes Holz kann ebenso Wunder bewirken. Bei all den Gerüchen sollten Sie natürlich auch darauf achten, den Geruchssinn nicht zu überfordern.

Auch die Ohren sollten berücksichtigt werden

Das Geräusch alter Dielen, wenn Sie in einen Raum hineintreten, das leise Ticken einer Uhr, der Wind wie er durch die leichten Gardinen fegt – Geräusche können beruhigen. Aber eben auch stören. Sie sollten also beim Einrichten darauf achten, keine Störquellen in der Nähe Ihres Betts oder anderen Ruhebereichen zu platzieren. Auch zu viel Schall könnte Ihnen ein ungutes Gefühl geben. Ein Mix von verschiedenen Materialien kann hier Abhilfe schaffen.

Bringen Sie so viele Sinne ein wie möglich

Insgesamt gilt: Verbinden Sie möglichst viele Ihrer Sinne bei der Einrichtung Ihres Raums. Sind alle Sinne „glücklich“, dann werden Sie es auch sein. Denn nicht nur der Sehsinn spielt bei der Auswahl der Einrichtung eine wichtige Rolle, sondern auch Haptik, Hörsinn und Geruch.

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